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Active Assisted Living

Fachhochschule St. Gallen
Institut für Altersforschung IAF-FHS
Rosenbergstrasse 59, Postfach
9001 St. Gallen

Schwerpunktleitung:
Prof. Dr. Sabina Misoch
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Demenz

Fachhochschule St Gallen
Institut für Angewandte Pflegewissenschaft IPW-FHS
Fachstelle Demenz
Rosenbergstrasse 59, Postfach
9001 St. Gallen

Schwerpunktleitung
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Arbeit 45+

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Ageing & Living

Fachhochschule Nordwestschweiz
Hochschule für Soziale Arbeit
Institut Integration und Partizipation
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4600 Olten

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Prof. Dr. habil. Klaus R. Schroeter
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FHS St. Gallen
Institut für Altersforschung IAF-FHS
Rosenbergstrasse 59
9001 St. Gallen

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Prof. Dr. Sabina Misoch
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Projektkoordination AGE-NT:
Angelika Inge Studer
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+41 71 226 14 85

Laufbahnmodelle für Mitarbeitende der Stadt Bern in der zweiten Lebenshälfte 

Im Rahmen dieses Projekts wurde das Angebot «Laufbahnberatung 45+» der Direktion für Bildung, Soziales und Sport (BSS) der Stadt Bern evaluiert. Ziele der Evaluation waren die Einschätzung der Akzeptanz des Angebots, die Erarbeitung allfälliger Verbesserungsmöglichkeiten und die Überprüfung einer breiteren Verankerung des Angebots in der bernischen Stadtverwaltung.

Die mit der Laufbahnberatung 45+ in der BSS gesammelten Erfahrungen wurden anhand von leitfadengestützten Interviews mit der angebotsverantwortlichen Person sowie acht ratsuchenden Mitarbeitenden zwischen 41 und 58 Jahren erhoben. Zur Frage der Einführung der Laufbahnberatung in weiteren städtischen Direktionen wurden sieben weitere Interviews mit Personalverantwortlichen aus den fünf städtischen Direktionen geführt.

Aus den Interviews mit Ratsuchenden wird deutlich, dass diese sich aus drei übergeordneten Motiven in die Laufbahnberatung begeben. Kennzeichnend für das Veränderungsmotiv ist in der Regel ein bereits länger andauernder gedanklicher Prozess und ein Vorentscheid für eine berufliche Veränderung. An die Laufbahnberatung stellen diese Personen v.a. die Erwartung, bestätigt zu erhalten, dass ihre Überlegungen nachvollziehbar sind – vergleichbar einer «Second Opinion». Eine typische Auswirkung der Laufbahnberatung unter dieser Motivlage ist eine berufliche Neuorientierung, welche die Ratsuchenden auch zu einem neuen Arbeitgeber führen kann.

Beim Orientierungsmotiv ist die Ausgangslage durch Unsicherheit geprägt. Hier geht es um Wissenslücken, die durch die Laufbahnberatung geschlossen werden. Oft möchten die Ratsuchenden von der Beratungsperson eine Einschätzung ihrer beruflichen Situation, um dadurch von letzterer ein vertieftes Verständnis zu erlangen. Dies kann durchaus ein erster Schritt in Richtung einer Veränderung sein, jedoch ist dies beim Orientierungsmotiv keinesfalls zwingend. Als Auswirkung dieses Beratungstyps resultiert oft eine Weiterbildung, doch fühlen sich manche Ratsuchende auch darin bestätigt, dass sie «am richtigen Platz» sind.

Wer sich drittens aus einer aktuell unbefriedigenden oder gar belastenden Arbeitssituation heraus für eine Beratung anmeldet, schätzt, dass diese Handlungsalternativen aufzeigen kann, die für die betroffene Person selbst oft nicht evident sind. Allerdings kann die beratende Person dem Wunsch nach «Auflösung» des Spannungszustands in der Regel nicht einfach entsprechen. Deshalb ist die Stärkung der Lösungs- und Klärungsfähigkeiten der ratsuchenden Person eine zentrale Aufgabe in dieser Beratungssituation.

Die «Laufbahnberatung 45+» wird von den befragten Ratsuchenden als wertvolles und nützliches Angebot betrachtet. Einige kritische Rückmeldungen sind dennoch bedeutsam: Sie betreffen die Neutralität der beratenden Person, den Wunsch nach häufigeren und länger andauernden Beratungsgesprächen und schliesslich die Freiwilligkeit des Angebots, die von allen Akteuren als zentral betrachtet wird. Nicht vergessen werden sollte zudem, dass gerade ein freiwilliges Angebot auch Selektionseffekten unterliegen kann, weil es eine bildungskorrelierte Übung in Selbstreflexion voraussetzt.

Die Ergebnisse zeigen auch, dass ein direktionsübergreifendes Angebot der Laufbahnberatung in einer niederschwelligen Form erfolgen müsste, denn die gesamtstädtisch heterogene Belegschaft hat abweichende Bedürfnisse der Direktionen zur Folge. Somit sind ein unkomplizierter Zugang, eine adressatengerechte Kommunikation und eine zielgruppengerechte Namensgebung von grosser Wichtigkeit.